24. Juli 2019
Schön, dass man sich wieder mal sieht.
Das war wohl gestern eine der häufigsten Grußformeln, die man hörte. Die Oelsnitzer Selbsthilfegruppe zusammen mit den Auerbachern, einigen der Rosenbacher und zwei Plauenern, die sich auch mit druntergeschmuggelt hatten, sind nach Schöneck gefahren um gemeinsam einen Nachmittag in freier Natur zu verbringen und sich auch mal ungezwungen zu unterhalten.
Das klingt zwar als wäre es nicht viel, doch der Wert sozialer Nähe und Kommunikation scheint oft unterschätzt.
Oder, der Kontakt mit anderen Menschen macht glücklich.
Wir bildeten Fahrgemeinschaften, weil wir ja aus den unterschiedlichsten Orten kamen. Und wieder gab es das Problem mit dem öffentlichen Nahverkehr, lediglich Wolfgang kam mit dem Zug.
Zum Thema Selbsthilfegruppe
Zum Thema Selbsthilfegruppe und andere positive Gruppenbetätigung zu der auch die Hobby. und Handwerksgruppe und der „Musikalische Kaffeetratsch“, die Urlaubsreisen und vieles Anderes zählen muss ich einen Artikel von Maike Niet zitieren, der im Onlinemagazin „dasGehirn“ erschienen ist:
Wer ein gesundes Netzwerk hat, bleibt selbst gesund.
Autor: Maike Niet
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Danilo Bzdok
Veröffentlicht: 19.08.2016
Einsamkeit gefährdet die Gesundheit. Wer dagegen auf ein gut funktionierendes soziales Netzwerk zurückgreifen kann, lebt nicht nur gesünder, sondern hat auch eine höhere Lebenserwartung.
Bei dem Begriff “soziale Netzwerke” denken heute die meisten an Facebook und Co.
Ursprünglich
stammt der Begriff “Netzwerk” aus der Soziologie und beschreibt die
Beziehungen zwischen Personen und Gruppen durch ihre sozialen
Beziehungen.
Bei den Personen kann es sich etwa um nahestehende
Verwandte handeln oder um Menschen, die Unterstützung geben und mit
denen man regelmäßig Kontakt hat.
Wissenschaftler unterscheiden
zudem zwischen starken und schwachen Bindungen. Starke Bindungen
bestehen etwa zwischen Geschwistern. Schwache Beziehungen sind weniger
starr und dauerhaft, dafür aber „beweglicher“.
Welche
Auswirkungen solche sozialen Netzwerke auf die Gesundheit und die
Lebenserwartung des Menschen haben, erforscht am Institut für
Psychologie der Fernuni Hagen seit vielen Jahren Dr. Horst Heidbrink.
Die wohl wichtigste Funktion, die ein funktionierendes Netzwerk übernimmt, ist die soziale Unterstützung. Die Einbindung in soziale Netzwerke reduziert nachweislich die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Chronisch kranke Menschen können sich besser mit ihrer Situation im Alltag arrangieren, depressive Störungen treten seltener auf und werden schneller überwunden.
Ob Partner, Freunde, Verwandte, Kinder, Arbeitskollegen oder Nachbarn – wer ein gutes soziales Netzwerk hat, kann sich also glücklich schätzen, denn soziale Beziehungen scheinen eine wahre Oase für Kraft und Gesundheit zu sein.
Heidbrink: “Wenn ich zufrieden bin, wirken bestimmte Hormone positiv auf mich. Höhere Werte von Oxytocin oder Dopamin sorgen für einen entspannten Zustand und dadurch vermutlich auch für bessere Heilungskräfte, als wenn ich unter Stress stehe.”
Das soziale Netzwerk vergrößern
Menschen
mit und ohne Einschränkungen können ihr soziales Netzwerk nur
vergrößern, wenn die Barrieren zwischen ihnen und zwischen anderen
Menschen niedrig gehalten werden.
Generell ist es so, dass Menschen ihr soziales Netzwerk nur über den Weg der Teilhabe an der Gesellschaft vergrößern können.
Was einfach heißt, sie treten mit anderen Menschen zu irgendeinem Zweck in Transaktion. Sie machen etwas zusammen.
Sobald einer dieser Menschen jedoch eine körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigung hat, die ihn in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindert, wird diese ganze Gruppe an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft gehindert.
Die Lösung hieße Barrierefreiheit.
§ 4 BGG Barrierefreiheit
Barrierefrei
sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische
Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische
und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie
andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit
Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere
Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich
und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt
notwendiger Hilfsmittel zulässig.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Unter
dem Begriff Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden sämtliche Erkrankungen
des Herzens und des Blutkreislaufs wie Bluthochdruck, Arteriosklerose
oder Herzrhythmusstörungen zusammengefasst.
Und damit auch einige der wichtigsten Risikofaktoren von Schlaganfällen und Hirnblutungen.
und
Soziale Ausgrenzung wirkt womöglich wie ein Schmerz auf unser Gehirn.